Warum uns Psychologische Unterstützung so wichtig ist.
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Unsere Kultur ist das, was uns als Unternehmen und als Arbeitgeber ausmacht. Doch auch darüber hinaus wollen wir durch zusätzliche Benefits ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem sich unsere Kolleg:innen besonders wohl fühlen. Die Arbeit macht schließlich einen großen Teil unserer Lebenszeit aus. Dazu gehören Massagen in der Pause, gemeinsame Mittagessen, Fahrrad-Leasing und Feiern & Feste. Unser neuestes Angebot: Psychologische Unterstützung. Erfahre in diesem Artikel, warum uns das so wichtig ist und wie unsere Kolleg:innen Kaja und York ihr Angebot gestalten.
Die Gesundheit unserer Kolleg:innen ist uns wichtig. Und dabei geht es nicht nur um die physische Gesundheit. Natürlich ist die stundenlange Arbeit vor dem Bildschirm nicht immer besonders gesund. Deswegen sind alle unsere Arbeitsplätze in den Büro mit elektrisch höhenverstellbaren Schreibtischen ausgestattet. Dazu kommt, dass wir uns während unserer Pausen von unserer Kollegin Svetlana in unserem hauseigenen Studio massieren lassen können und einen Rahmenvertrag mit einer Praxis für Chiropraktik haben, falls die Rückenschmerzen stärker werden.
Für uns ist das aber nur eine Seite der Medaille, denn die psychologische Gesundheit unserer Mitarbeitenden liegt uns mindestens genau so sehr am Herzen. Ein längeres Gespräch mit unseren Kolleg:innen Kaja und York, die unsere Profis in diesem Thema sind und ein Angebot der psychologischen Unterstützung geschaffen haben.
Vorab eine Frage: Was macht Ihr beide hauptberuflich?
Kaja: Ich bin Diplompsychologin und arbeite als Psychologin mit psychotherapeutischer Ausrichtung bei der Diakonie Nordfriesland in der Tagesklinik, also teilstationär. Ich bin außerdem in einer Weiterbildung zur approbierten Psychotherapeutin mit dem Schwerpunkt Verhaltenstherapie. Für diese Weiterbildung sowie nebenberuflich mache ich noch ambulante Psychotherapie.
York: Ich bin von Haus aus Ergotherapeut und dann 2002 in die psychiatrische Schiene quer-eingestiegen; ebenfalls bei der Diakonie Nordfriesland. Ich habe dann noch eine Ausbildung zum systemischen Berater gemacht. Das ist eine Form der Psychotherapie, die an die Verhaltens- und Familientherapie angelehnt ist. Außerdem bin ich ausgebildeter Heilpraktiker für Psychiatrie und Psychotherapie. In den letzten 22 Jahren habe ich damit viel Erfahrung in Paar-, Familien- und Einzelgesprächen sowie Coachingberatungen gesammelt.
Das sind beeindruckende Lebensläufe! Warum brennt Ihr für Eure Jobs? Was motiviert Euch in Eurer täglichen Arbeit?
York: Ich brenne dafür, weil ich es großartig finde, wenn ich Fortschritte bei den Leuten sehe und merke, dass sie etwas anfangen können mit dem, was ich ihnen mitgebe. In der systemischen Ausrichtung finde ich es bemerkenswert, dass ich in den Gesprächen Fragen stelle und immer davon ausgehe, dass der Mensch, der zu mir kommt, die Lösung schon in sich trägt. Er weiß eigentlich schon, was zu tun ist, und ich bin sozusagen nur dafür da, die Lösung aus ihm „rauszufragen“. Und genau dieses ziel-, lösungs- und ressourcenorientierte Arbeiten liegt mir total und motiviert mich tagtäglich!
Kaja: Mich fasziniert am allermeisten tatsächlich, dass in meinem Beruf jeder Tag irgendwie anders und vielfältig ist, weil wir ja nie so richtig wissen: Wer kommt da zu uns und mit welchen Fragestellungen oder Problemen? Diese herausfordernde Flexibilität macht mir total viel Spaß.
Neben Euren Hauptberufen seid Ihr Beide nebenberuflich MAC-Kolleg:innen und bietet die Psychologische Unterstützung an. Wie kam es dazu?
Kaja: In erster Linie über eine Anfrage von Dirk Wieland, der als damaliger Geschäftsführer Mitte 2022 die Idee hatte, das Angebot der Psychologischen Unterstützung bei der MAC zu erweitern. Ich hatte dann ein erstes Gespräch mit Dirk, bei dem die Idee entstanden ist, vielleicht noch eine zweite, männliche Person mit einzubeziehen. Nach einem weiteren Gespräch mit Jörn, unserem aktuellen CEO, hat sich ein Arbeitskreis an Kolleg:innen gebildet, mit denen wir seit Oktober 2023 unser Angebot der Psychologischen Unterstützung gestalten und uns regelmäßig zu Workshops treffen.
Und wie genau sieht Euer Angebot aus?
York: Wir haben eine offene Sprechstunde, die zwei Mal im Monat stattfindet; einmal bei Kaja und einmal bei mir. Da ist die Idee, dass die Kolleg:innen einfach kommen können, ohne sich vorher anmelden zu müssen. Damit wollen wir auch erreichen, dass es ganz normal ist, unser Angebot zu nutzen: Ich gehe jetzt zu Kaja und danach gehe ich zur Massage. Außerdem gibt es die Möglichkeit für unsere Kolleg:innen, per Email Termine zu vereinbaren. Das ist ein bisschen spezifischer als bei der offenen Sprechstunde, weil wir vorher schon mal abklären können, worum es geht. Und bei allen Gesprächen, die wir führen, gilt natürlich die Schweigepflicht. Wir erzählen niemandem, mit wem wir wie oft, wie lange und worüber sprechen – auch nicht der Geschäftsführung der MAC.
Kaja: Darüber hinaus sind wir relativ flexibel, was weitere Formate angeht. Wir haben zum Beispiel gemeinsam mit den Agile Coaches ein ganzes Team bei ihrer Zusammenarbeit unterstützt. Außerdem wollen wir in Zukunft gerne auch Impuls-Vorträge und Workshops zu wichtigen Themen wie Depression oder Stress anbieten, um das Feld der Prävention abzudecken und Wissen zu vermitteln.
Weil Ihr es gerade angesprochen habt: Wie viel Potenzial steckt in den Themen Bildung und Aufklärung im Hinblick auf Prävention?
York: Sehr sehr viel! Es kursieren viele Gerüchte und Vorurteile zum Thema der psychologischen Gesundheit. Ich glaube, je mehr Aufklärung wir fördern und je offener wir mit dem Thema umgehen, desto mehr wir es zur Selbstverständlichkeit, Angebote der Psychologischen Unterstützung in Anspruch zu nehmen.
Kaja: Etwa jede:r Dritte kommt im Laufe des Lebens mit einer psychischen Erkrankung irgendwie in Kontakt. Somit kann es nur von Vorteil sein, die gängigsten psychischen Belastungen einfach zu kennen und eigene Expertise zu entwickeln; entweder für meine eigene Erkrankung oder für die Erkrankungen in meinem Umfeld. Und an unserem Arbeitsplatz, an dem wir viel Zeit verbringen, ist das besonders wichtig. Da kann es hilfreich sein, zu wissen, was es mit der Depression auf sich hat, die mein Kollege mal offenbart hat. Da sehen wir da ganz viel Potenzial.
York: Da sind eben viele Unsicherheiten und viele Fragen in den Köpfen, was den Umgang mit psychologischen Erkrankungen angeht: Woran merke ich das eigentlich, wenn mein Kollege sich immer mehr zurückzieht? Ist das ein Anzeichen einer Depression? Ist das nur eine Phase oder soll ich es ansprechen? Mit Aufklärung können wir da Licht ins Dunkel bringen und auch vielleicht Fragen beantworten, die bei den Leuten in den Köpfen sind.
Was war und ist Euch bei der Gestaltung Eures Angebotes besonders wichtig?
Kaja: Uns ist vor allem wichtig, dass die Hürden, unsere Psychologische Unterstützung in Anspruch zu nehmen, so niedrig wie möglich sind. Dazu zählt natürlich der Faktor Zeit. Wie schnell komme ich an ein Gespräch? Wie kompliziert ist das Vorgehen? Bei uns reicht eine Email an York oder mich. Oder die Person kommt einfach in unsere offene Sprechstunde. Der zweite Faktor ist der Ort. Wie weit muss ich für ein Gespräch fahren? Wie komme ich dahin? Deswegen finden unsere offenen Sprechstunden direkt im Büro in einem etwas abgelegeneren Raum statt, weil wir natürlich auch die Privatsphäre respektieren.
York: Außerdem ist noch wichtig, wer das Gespräch anbietet. Ich erlebe es in meinem Hauptberuf immer wieder, dass Männer lieber mit einem Mann reden. Deswegen hat Kaja mich mit an Bord geholt. Und am Ende ist durchaus auch das Thema Kosten relevant. Hier muss sich keine Person, die zu uns kommt, darüber Sorgen machen, weil die MAC unsere Stunden zahlt.
Wie sehr wird Euer Angebot denn genutzt? Und wart ihr von dem Ausmaß der Nutzung überrascht?
Kaja: Ich war total überrascht. Wir waren sehr mutig, nach den ersten Vorbereitungen einfach zu sagen: Wir starten jetzt. Und dann war ich sehr positiv überrascht über die Inanspruchnahme der Gespräche. Ich habe von Anfang an eine hohe Offenheit, ganz viel Bereitschaft und auch tatsächlich viel Wertschätzung dem Unternehmen gegenüber erlebt, dass dieses Angebot besteht. Wir hatten uns eigentlich ein eher langsames „Anlaufen“ vorgestellt. Aber gerade die ersten Wochen waren wir wirklich gut ausgelastet, sogar mehr als gut, und da sind ganz tolle Gespräch entstanden.
Ihr unterliegt ja der Schweigepflicht. Könnt ihr so trotzdem so ganz generell sagen, welche Themen oder Anliegen in Eure Gespräche und Sprechstunden reingetragen werden?
York: Das sind durchaus auch private Themen wie zum Beispiel partnerschaftliche Geschichten, familiäre Herausforderungen und allgemeine Belastungen. Oft ist dabei das Gefühl im Spiel, Dinge nicht schaffen oder nicht alles unter einen Hut bringen zu können. Damit einhergehende Schwierigkeiten können sich dann auch auf die Arbeit auswirken, beispielsweise auf die Leistungsfähigkeit, die Konzentration und die Krankentage. Auch deswegen ist uns unser Angebot der psychologischen Unterstützung so wichtig.
Warum ist die Psychologische Unterstützung als Angebot in Unternehmen so wichtig?
Kaja: Weil wir im Unternehmen direkt ein niedrigschwelliges Angebot schaffen können. Die Hürde ist einfach nicht so groß, als sich irgendwo bei einem Psychotherapeuten zu melden, wenn man denn überhaupt einen findet. Möglicherweise erfordert das Problem ja nicht mal eine Psychotherapie. Aber wohin soll ich dann damit? Eine offene Sprechstunde im Unternehmen ist da Gold wert!
York: Tatsächlich ist es ja auch so: Wenn ich belastet bin und irgendwie ein Problem mit mir herumtrage, kann das eben auch meine Arbeit belasten. Manchmal hat es ja auch mit Kolleg:innen oder mit irgendwelchen Umständen am Arbeitsplatz zu tun. Dann lassen sich diese Probleme oder Schwierigkeiten in den meisten Fällen relativ schnell lösen. Damit vermeide ich dann vielleicht langfristige Krankschreibungen, tatsächlich weitreichende zwischenmenschliche Konflikte oder sogar Kündigungen. Da ist es meiner Erfahrung nach einfach wichtig, zeitnah auch Unterstützung zu bekommen, um diese prophylaktische Funktion zu erfüllen.
Kaja: Letztendlich leisten wir damit ja auch einen Beitrag, zu sagen: Die Psyche und seelische Probleme sind eben auch von Bedeutung. Das Angebot von Massagen oder Sport ist in Unternehmen ja schon ein bisschen etablierter. Dadurch, dass Psychologische Unterstützung gleichwertig angeboten wird, ist das ja auch noch mal eine Message; zum einen an die Kolleg:innen aber auch nach außen: Wir nehmen psychologische Leiden genauso ernst wie körperliche.
Seht ihr Parallelen zu Euerm Hauptjob in der Tagesklinik? Oder sind das völlig unterschiedliche Themen, Settings und Umgangsformen?
York: Also das Setting ist natürlich schon anders, weil wir hauptberuflich ja in einer Klinik arbeiten. Und natürlich haben wir auch Patient:innen, die ohne Job sind. Aber von den Themen gibt es ganz viele Schnittmengen, weil diese alle Menschen irgendwie betreffen.
Kaja: Ein weiterer wichtiger Unterschied ist, dass unsere Gespräche im Rahmen dieses Angebotes Unterstützungen, Beratungen oder Coachings sind. Die Kolleg:innen kommen mit Themen zu uns, die sicherlich belastend sind, aber nicht so wie in der Klinik. In der Tagesklinik ist in der Regel der Leidensdruck deutlich höher und auch die Beeinträchtigungen auf so einem Niveau, dass sie den Lebensalltag stark beeinflussen. Da haben wir viele Patienten, die eben gar nicht mehr arbeiten, lange krankgeschrieben sind oder in einem Familiensystem überhaupt nicht mehr funktionieren können. Und das ist im Unternehmen eben anders. Das Funktionsniveau ist eben noch extrem hoch, es wird gearbeitet und zu Hause funktioniert es in der Regel noch. Und sollte sich herausstellen, dass die Probleme, die wir in den offenen Sprechstunden besprechen, schwerwiegender sind, können wir dank unserer Hauptjobs auch intervenieren.
Und zum Abschluss: Seid Ihr der Meinung, alle Arbeitgeber sollten professionelle Psychologische Unterstützung für ihre Mitarbeitenden anbieten?
Kaja: Aus meiner Sicht als Psychotherapeutin wäre das fantastisch. Das würde Kapazitäten in der Psychotherapie für die wirklich dringenden Fälle schaffen und Menschen einen Weg durch die psychotherapeutische Behandlung ersparen, wenn sie diesen eigentlich gar nicht gehen müssten. Außerdem hat alles, was zeitnah und direkt angesprochen wird, weniger Potenzial, chronisch zu werden oder eben einen komplizierteren Verlauf zu nehmen. Also ja, mit so einem Angebot in jedem Unternehmen würde unser ganzes Gesundheitssystem so total entlastet werden, glaube ich.
Über das Angebot von Kaja und York hinaus haben wir außerdem einen Rahmenvertrag mit einer Praxis für psychologische Einzel-, Paar- und Familientherapie, wenn es ein neutraleres Praxis-Setting sein soll. Dabei übernehmen wir die Kosten für bis zu sechs Behandlungsstunden.
Die letzten Worte dieses Blogartikels überlasse ich Kaja, York und ihrem wichtigen Appell:
„Nehmt Eure Probleme und Euch wichtig. Schmeißt alle Vorurteile und Hemmungen über Bord und nutzt Angebote der Psychologischen Unterstützung – egal in welchem Unternehmen ihr arbeitet. Je früher, je schneller, desto besser.“
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